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Wir kennen es vom gesunden Essen: Solange es nicht wirklich schmeckt, machen wir es nicht. Oder nur halbherzig. „Nur“ weil es sinnvoller wäre, reicht nicht für die dauerhafte Motivation. Ganz ähnlich ist es beim Klimaschutz. Sich Ideen für nachhaltiges Bauen und Wohnen zu überlegen, muss dem ganzen Team Spaß machen. Und es muss „der richtige Drive“ reinkommen, dann läuft es irgendwann fast von selbst. Aber wie bringt man das Rad zum Laufen?

Begonnen hat es in der Veitsch und in Hohentauern. Dann kam Mürzsteg dazu und so ging es sukzessive weiter mit den Holzbau-Projekten der Wohnbaugruppe ENNSTAL. Ein Selbstläufer war das am Anfang allerdings keineswegs, erinnert sich Vorstandsdirektor Wolfram Sacherer. „Wir haben ja über Jahrzehnte mit Ziegeln gebaut, das war uns vertraut, da haben wir uns ausgekannt. Das Know-how im Holzbau ist dann aber sukzessive gewachsen und wir haben gelernt, dass man aus Holz super Sachen umsetzen kann. Und natürlich waren auch die Preise eine Motivation. Wir haben bald begonnen, bei Wettbewerben mitzumachen. Und wenn du dann einen Holzbaupreis gewinnst, vielleicht sogar eine „GerambRose“ für qualitätsvolle Baukultur und solche hochkarätigen Preise, dann bist du natürlich immens stolz, das beflügelt immens.“

MaxMellAllee

Eines der ausgezeichneten Projekte Holz-Wohnbau Max-Mell-Allee in Graz, geplant von Nussmüller Architekten. Der Holz-Wohnbau wurde u. a. 2020 beim BigSEE Award prämiert (Credit: pierer.net).

Und was bringt mir nachhaltiges Bauen?

Nachhaltiges Bauen ist nichts, das sich von oben herab „verordnen“ lässt, ist Sacherer überzeugt. „Natürlich können Gesetze einen Rahmen vorgeben. Bei uns war das aber nie die Motivation. Wir wollten nicht einfach Solaranlagen aufs Dach bauen, weil es Ökopunkte dafür gegeben hat. Uns hat schon damals interessiert, wie eigentlich die Erträge aussehen und was das bringt.“

Nachhaltiges Bauen für leistbares Wohnen

Natürlich spielt der Umweltschutz eine Rolle, letzten Endes geht es aber um weitaus mehr, betont Sacherer. „Schon meine Vorgänger haben immer betont, dass wir dafür sorgen müssen, dass die Betriebskosten leistbar bleiben. Die Bewohner müssen die Garantie haben, dass sie sich ihre Wohnung auch in Zukunft leisten können und dass die Energieerzeugung so günstig wie möglich ist. Deshalb haben wir auch schon früh mit der Sanierung der Altbestände begonnen. Und wir haben eine eigene Abteilung für die Energieoptimierung gegründet, auch das hat viel Drive reingebracht. Wir haben damit ein eigenes Team, das sich voll auf die Energieeffizienz konzentriert und da immer wieder neue Potenziale findet.“

Transparenz statt „strenger Zeigefinger“

Zum „Team Klimaschutz“ gehören aber auf jeden Fall auch die Bewohner. „Das beste Passivhaus bringt nichts, wenn die Fenster die ganze Zeit offen sind“, verweist Sacherer auf das Nutzerverhalten. Aber auch hier setzt man nicht auf den „strengen Zeigefinger“, sondern auf Transparenz. „Wenn die Bewohner jederzeit in einer App nachschauen können, welche Erträge die Solar- oder Photovoltaikanlage auf ihrem Dach liefert oder wie sich die Betriebskosten verändert haben, stärkt das die Eigenverantwortung und zeigt auch, was Nachhaltigkeit für den einzelnen Menschen bringt. Darum geht es letzten Endes ja.“