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Präsentation des Forschungsprojekts KOLIBRI

v.l.n.r. Martin Büchsenmeister (Gemeinde Kalsdorf), Werner Nussmüller (Architekt), VDir. Ing. Wolfram Sacherer (ENNSTAL), Bernhard Hohmann (Institut für Wohnbauforschung), Rainer Rosegger (Soziologe), Bgm. Manfred Komericky (Bürgermeister Kalsdorf), Wohnbaulandesrat Johann Seitinger), Stefan Nussmüller (Architekt) @Land Steiermark/Streibl

Den eigenen Lebensraum selbst gestalten und über die Grenzen der eigenen vier Wände hinaus mitentscheiden? Mit dem Projekt KOLIBRI, der Siedlungsgenossenschaft ENNSTAL, gibt es die Möglichkeit das eigene Wohnumfeld individuell mitzugestalten. Gemeinsam mit dem Lebensressort des Landes Steiermark, dem Institut für Wohnbauforschung, der Agentur SCAN sowie dem Architekturbüro Nussmüller schaffen wir nachhaltiges Wohnen in der Steiermark. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine aktiv gelebte Nachbarschaft.

GEMEINSCHAFTLICH GETRAGEN. 

In Kalsdorf bei Graz entsteht mit dem Projekt KOLIBRI eine geförderte gemeinschaftliche Wohnanlage, welche von den zukünftigen BewohnerInnen gemeinsam gestaltet und getragen wird. 

Hierfür werden im ersten Schritt die Wohnwünsche erforscht und auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse das Wohnprojekt umgesetzt. 

 „Mit dem Projekt KOLIBRI beschreiten wir im Wohnbau neue Wege. Durch die Einbindung der Bewohner bereits in der Planungsphase kann bestmöglich auf ihre Wünsche und Bedürfnisse eingegangen werden. Wir unterstützen die wissenschaftliche Begleitung dieses Projektes, damit wir in Zukunft auch im geförderten Wohnbau noch lebenswertere Lebensräume schaffen können.“ so Wohnbaulandesrat Hans Seitinger 

Intelligente Nachnutzung statt zusätzliche Flächenversiegelung

Der Kern des neuen Wohngebäudes sind großzügige Gemeinschaftsflächen, die von allen BewohnerInnen genutzt werden dürfen. Dazu wird eine aufgelassene Tischlerei direkt im Ort Kalsdorf umgebaut. Damit leistet dieses innovative Wohnprojekt auch einen wesentlichen Beitrag zur Belebung des Ortskerns. Die BewohnerInnen können sowohl bei der Planung der eigenen Wohnung als auch bei den Gemeinschaftsräumen mitbestimmen und -gestalten und diese nach ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Oft werden bei Gemeinschaftswohnprojekten vielfältige Flächen geteilt und gemeinsam genutzt: Werkstatt, Bibliothek, Spielraum, Co-Working-Space, gemeinsame Gartenbereiche, Gästezimmer, Raum für Kulturinitiativen oder Gewerbeflächen – Platz hat, was gewünscht wird.

MITBESTIMMUNG. 

Bei der Gestaltung der eigenen Wohnung beraten und helfen ExpertInnen, die Wünsche der BewohnerInnen umzusetzen. Die Mitbestimmung wird bei den privaten Grundrissen, Freiflächen, Gemeinschaftsräumen und -flächen sowie individuellen und gemeinschaftlichen Mobilitätsangeboten möglich sein. In moderierten Sitzungen werden sich die zukünftigen BewohnerInnen über ihre Wohnvorstellungen und das Teilen von Verantwortungen austauschen und gemeinsame Lösungen entwickeln. Das Wohnprojekt soll Menschen aller Altersgruppen ansprechen. So können neue Formen des Zusammenlebens entstehen.

MIT GUTEM BEISPIEL VORAN. 

Gemeinschaftliche Wohnprojekte gibt es bereits zahlreiche. Eine Auswahl der spannendsten Projekte im deutschsprachigen Raum wurde im Zuge des KOLIBRI-Projektes zusammengetragen und analysiert. Diese Projekte unterscheiden sich stark hinsichtlich Größe, Organisationsform, Angebot an Gemeinschaftsflächen etc. Eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie sind individuell, einzigartig und geben zufriedenen BewohnerInnen ein wunderbares Zuhause. In den Interviews mit BewohnerInnen der untersuchten Wohnprojekte wurde betont, dass die Gemeinschaft generell, speziell aber in Krisenzeiten besonders geschätzt wird. Als Gruppe bewege man mehr als alleine und könne sich anfallende Aufgaben gut aufteilen. Durch die vielfältigen Gemeinschaftsflächen und -aktivitäten bieten kooperative Wohnprojekte zudem ein tolles Umfeld für Kinder. Beim Errichten der Gebäude wird besonders auf eine hohe architektonische und bauliche Qualität geachtet, sodass auch folgende Generationen darin langfristig leben können. Durch sozial und ökologisch nachhaltige Herangehensweisen weisen kooperative Wohnprojekte einen gesellschaftlichen Modellcharakter auf.

Facts

  • LAGE: Bahnhofstraße 35, 8401 Kalsdorf (zentral zwischen Zentrum und Bahnhof)
  • ca. 45 Wohneinheiten 
  • Gruppenfindung zukünftiger BewohnerInnen ab September 2021
  • Bauträger: Siedlungsgenossenschaft ENNSTAL
  • Fördergeber: Land Steiermark, A15
  • Architektur: Nussmüller Architekten ZT GmbH
  • Projektpartner: Institut für Wohnbauforschung; Agentur SCAN
  • Geplanter Baustart: 2023
v.l.n.r.  Wohnbaulandesrat Johann Seitinger, Bgm. Manfred Komericky (Bürgermeister Kalsdorf), VDir. Ing. Wolfram Sacherer (ENNSTAL), Werner Nussmüller (Architekt) © Land Steiermark/Streibl
v.l.n.r. Wohnbaulandesrat Johann Seitinger, Bgm. Manfred Komericky (Bürgermeister Kalsdorf), VDir. Ing. Wolfram Sacherer (ENNSTAL), Werner Nussmüller (Architekt) © Land Steiermark/Streibl

Nächster Tag der offenen Tür für Interessenten:

Freitag, 22. Oktober 2021 – 15:00-18:00 Uhr

Bahnhofstraße 35, 8401 Kalsdorf