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Warum Kinder ein Schlüssel für gutes Zusammenleben sind

Kinder sagen offen, was sie denken. Außerdem haben sie meist keine Vorurteile. Und: Sie können auch ihre Eltern „erziehen“. Warum das für gutes Zusammenleben eine sehr positive Wirkung haben kann, weiß Magdalena Liebethat.

Als Siedlungsbetreuerin und Mediatorin bei der Wohnbaugruppe ENNSTAL ist ihr das gute Miteinander in den Wohnanlagen ein zentrales Anliegen. Kinder können hier ein Türöffner sein, wie zahlreiche Projekte zeigen.

Untere Bahnstraße – Erfolgsprojekt für gutes Zusammenleben

In dieser Wohnanlage gab es zu Beginn zahlreiche Konflikte zwischen den Bewohnern. Liebethat hat erst mit sogenannten „Hofgesprächen“ begonnen. „Ich bin da im Sommer reingegangen, hab mich in den Hof gestellt und mit den Bewohnern zu reden begonnen. Sie sind reihenweise auf mich zugeströmt und haben wir ihre Sorgen und Probleme offengelegt.“ Auch die Kinder waren in die Konflikte involviert. „Sie haben sich damals in der jeweils anderen Sprache Schimpfwörter an den Kopf geworfen. Wir haben dann mit Kinderprojekten begonnen, weil man so auch die Erwachsenen am einfachsten zusammenbringt“, verweist Liebethat auf die Rolle der Kinder. „Wenn sich die Kinder gut mit ihren Nachbarn verstehen, überträgt sich das auch auf die Eltern.“

Tanzpädagogin hat mit Kindern gearbeitet

„In dieser Siedlung hat auch das erste Haus.Kultur-Konzert Projekt stattgefunden. Die Frauen haben ein unglaubliches Buffet für alle Bewohner und Besucher zusammengestellt und waren richtig stolz auf ihre Wohnanlage. Schon Wochen vorher haben sie sich zusammengesetzt und gegrübelt, was alles gekocht wird. Das Orchester ‚Sinfonie Orange‘ hat im Innenhof begonnen zu spielen und ist dann über die Stiegenhäuser auf die Balkone der einzelnen Wohnungen gegangen. Dazu mussten die Bewohner ihre Wohnungen öffnen – eine zusätzliche Herausforderung! Jeder Musiker hat dann von einem anderen Balkon herunter in den Hof gespielt, der Dirigent ist unten gestanden und hat dirigiert. Eine Tanzpädagogin hat lange vor dem Konzert mit den Kindern der Siedlung wöchentlich getanzt und eine tolle Aufführung auf die Beine gestellt. Die Kinder waren zuvor sehr scheu und danach sehr stolz auf ihre gemeinsame Leistung.“

Von der Nachhilfe bis zum Kindergeburtstag

Auch bei der Anlage in der Waagner-Biro-Straße gibt es im Rahmen der Siedlungsbetreuung zahlreiche Aktivitäten für Kinder: Neben Kinder-Tanzkursen und Mal-Workshops werden auch Nachhilfe-Kurse im Gemeinschaftsraum angeboten. Auch in der Maria-Pachleitner-Straße werden die Räume ähnlich genutzt. Ein besonderer Service: „Nach Voranmeldung und wenn die Räume wieder ordentlich und sauber übergeben werden, ist es auch möglich, einen Kindergeburtstag dort zu feiern.“

Kinder Siedlungsbetreuung

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(Foto: Di Lewis/Pexels)