Weniger ist mehr: Der minimalistische Wohnstil
Besitz belastet – heißt es nicht umsonst. Man muss sich darum kümmern, ihn pflegen, ihn möglichst sinnvoll und oft nutzen, um ihn vor sich selbst zu rechtfertigen. Das bedeutet für immer mehr Menschen Stress. Und gilt für Einrichtung ebenso, wie für alles andere.
Aber wie sieht ein minimalistischer Einrichtungsstil nun aus? Wirkt der Verzicht nicht kahl und ungemütlich? Und wie setzt man ihn in einer vollgeräumten Wohnung um? Mit diesen 5 Schritten kommt man bestimmt ans Ziel – und das muss ja nicht gleich übermorgen verwirklicht sein. Denn hier gilt einmal mehr: Der Weg ist das Ziel.
1. Schritt: Aussortieren!
Minimalistisches wohnen bedingt natürlich auch eine Reduktion der Möbelstücke und damit des Stauraums. Wer sich dem Konzept verschreibt, wird somit nicht umhinkommen, sich von etlichen Dingen zu trennen. Was aber gar nicht so schwer sein sollte, verwenden wir doch laut der japanischen Aufräumtrainerin Hideko Yamashita meist nur 20 Prozent unserer Habseligkeiten in 80 Prozent unserer Zeit.
Ob man dabei nach der KonMari-Methode vorgeht oder sich Margareta Magnusson verschreibt, die mit „The Gentle Art of Swedish Death Cleaning“ zur Bestsellerautorin wurde, ist völlig egal – das Ergebnis zählt!
2. Wenige, schlichte Möbel
Hat man nun Platz geschaffen, geht es darum, ein neues Konzept für seine Wohnungseinrichtung zu schaffen. Beginnen wir mit den Möbeln – weniger ist hier in jedem Fall mehr. Die Möbelstücke sollten schlicht sein und sich durch klare Linien auszeichnen, Verspieltes hat hier keinen Platz. Zudem sind durchdachte Designs, wie beispielsweise Hocker oder Nachtkästchen, die über eine kleine Aufbewahrungsmöglichkeit verfügen, ideal für den minimalistischen Wohnstil. Für offene Regale oder andere „Staubfänger“ ist hierbei selbstredend kein Platz.
3. Aufgeräumt …!
Hat man sein Hab und Gut dezimiert und die passenden Möbelstücke gefunden, geht es ans Aufräumen. „Herumliegendes“ wird verstaut – in Schränke, Kästen oder hübsche Kistchen oder Dosen (für Kleinkram). Deko-Objekte werden sehr sparsam eingesetzt und nicht über die ganze Wohnung verstreut. Am besten man platziert sie gekonnt kombiniert auf einem Tablett oder einer Platte. Auch hier sollte auf Buntes und Schnörkeliges verzichtet werden. Ruhige Farben, einfache Formen und lieber wenige, größere Stücke als zu viele kleine einsetzen.
4. Nicht-Farben bevorzugt
Geeignete Farben für den minimalistischen Wohnstil sind vor allem Nicht-Farben, wie Weiß, Grau, Beige in allen Schattierungen. Man sollte in jedem Fall bei einem Farbton bleiben. Auf Bilder darf ebenso verzichtet werden wie auf „Buntes“ und Muster – einmal abgesehen von sehr großen, klaren Formen.
5. Natürliche Wohnlichkeit
Damit der minimalistische Wohnstil nicht kalt und ungemütlich wirkt, sollte man Augenmerk auf die Wahl der Materialien legen. Naturmaterialien bei Möbeln, Decken und Pölstern sowie den wenigen Deko-Objekten sorgen für Wärme und Wohnlichkeit – mit verschiedenen Oberflächen und Strukturen von Holz, Leinen, Wolle oder Ton bringt man viel Behaglichkeit in sein Zuhause.
Mit dem richtigen, dimmbaren Licht aus verschiedenen (indirekten) Lichtquellen, wird´s noch gemütlicher.
Und auch einige Grünpflanzen (Blühpflanzen passen nicht zum minimalistischen Wohnstil) in weißen, beigen oder grauen Übertöpfen – je nach Farbkonzept der Wohnung – geben dem neuen Wohnen Leben.
Viel Erfolg beim Umsetzen und ein entspanntes Wohnen!
Foto: Pexels / Maksim Goncharenok