Am 14. September 2023 wurde ein Meilenstein für ökologisches Wohnen und nachbarschaftliche Gemeinschaften in der Steiermark gesetzt. Die Wohnanlage „Waagner-Biro-Straße“ in Graz wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, in Anwesenheit von Frau Vizebürgermeisterin Judith Schwentner mit der begehrten „Natur im Garten-Plakette“ ausgezeichnet. Dies ist ein historisches Ereignis, da es sich um die erste Wohnanlage in der Steiermark handelt, die diese renommierte Plakette erhalten hat.
Die „Natur im Garten-Plakette“ wird an Projekte verliehen, die außergewöhnliche Kriterien in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit und Gartenbewirtschaftung erfüllen. Die herausragenden Kriterien, die die Wohnanlage „Waagner-Biro-Straße“ erfüllt, sind:
- Ökologische Bewirtschaftung: In unserer Wohnanlage setzen wir auf eine umweltfreundliche Bewirtschaftung, die ohne den Einsatz von Chemikalien und Torf auskommt. Damit tragen wir aktiv zum Schutz der Umwelt und zur Förderung der Gesundheit unserer Bewohner bei.
- Heimische Pflanzen: Das Herzstück unserer Grünanlagen besteht aus heimischen Pflanzen. Im aktuellen Jahr haben wir bereits stolze 150 ökologisch wertvolle Sträucher gepflanzt, um die lokale Artenvielfalt zu fördern.
- Unversiegelte Flächen: Ein Großteil unserer Flächen bleibt unversiegelt, um natürliche Abflusssysteme zu erhalten und Überschwemmungen vorzubeugen.
- Regenwassernutzung: Wir nutzen Regenwasser in unserer Anlage, was zur Schonung von Ressourcen und zur Wassereinsparung beiträgt.
- Gemeinschaftliches Gärtnern und Gemüseanbau: Bei uns wird nicht nur gegärtnert, sondern auch Gemüse angebaut. Dies fördert die Gemeinschaft und ermöglicht eine nachhaltige Selbstversorgung.
Darüber hinaus stärkt das Projekt die Nachbarschaft und fördert die Kommunikation zwischen den Bewohnern. In einer so dicht besiedelten Wohnanlage wie der in der Waagner-Biro-Straße ist dies von großer Bedeutung, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.
„Als gemeinnütziger Wohnbauträger sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen bewusst. Daher setzen wir konsequent auf nachhaltige Bauweisen und innovative Konzepte, die die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv einbeziehen. Wir sind offen für neue Wege und möchten unsere Projekte kontinuierlich weiterentwickeln. Besonders wichtig ist uns dabei, die Stärkung der Nachbarschaft und Gemeinschaft. Wir sind Vorreiter und zeigen, dass nachhaltiges Wohnen und ein gutes Zusammenleben Hand in Hand gehen können“ so VDir. Mag. Alexander Daum (Wohnbaugruppe ENNSTAL)
Projektinfos
Im Frühjahr 2022 hat die Wohnbaugruppe ENNSTAL in Zusammenarbeit mit Erika Saria von der Naturschwärmerei das Projekt „ökologisch Gärtnern im Wohnbau“ gestartet. Die Bewohner wurden aktiv in die Gestaltung unserer Grünflächen einbezogen, und seither wird mit viel Enthusiasmus und Engagement gegärtnert.
Unsere Garten-Workshops fördern den Austausch zwischen den Bewohnern und vermitteln wichtiges Know-how zur chemiefreien Pflege der Pflanzen. Der Gemüsegarten in unserer Wohnanlage ist ein großer Erfolg, und viele Bewohner bewirtschaften ihre eigenen Gemüsebeete mit Leidenschaft.
Wir haben auch Naschbeerensträucher und Vogelnährgehölze gepflanzt, um die Artenvielfalt zu unterstützen und zur Reduktion der Hitze in unserer urbanen Umgebung beizutragen.
Die Wohnanlage „Waagner-Biro-Straße“ in Graz ist ein herausragendes Beispiel für ökologisches Wohnen und nachbarschaftliche Gemeinschaft. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Wohnbaugruppe ENNSTAL umgesetzt und von der Stadt Graz – Umweltamt gefördert.
„Für mich geht es bei der Gestaltung eines Gartens nicht nur darum, eine schöne Optik zu schaffen. Ich möchte einen Beitrag zum Naturschutz leisten und das Bewusstsein für die Bedeutung von Biodiversität stärken. Für die BewohnerInnen soll der Garten zugleich ein Ort der Erholung und Entspannung sein, aber auch ein Ort, an dem man die Natur hautnah erleben kann. Für mich ist Naturschutz vor allem ein Bildungsthema, und in diesem Sinne möchte ich auch andere Menschen inspirieren, sich für die Vielfalt in unserer Umwelt zu engagieren.“ so Erika Saria von der Naturschwärmerei